Der Abschied von Afrika wurde uns gar nicht so leicht gemacht! Wir waren nicht die einzigen die zurück nach Europa wollten… Etwa 2 Stunden haben wir gebraucht um unsere Ausreisestempel zu bekommen und dann nochmal über eine Stunde um zum Scanner zu kommen. Endlich im Hafengelände angekommen trafen wir auf eine Gruppe Spanier, die mit ihren Landrover Defendern an einer Ralley in Marokko teilgenommen hatten. Von ihnen erfuhren wir, dass unsere Fähre Verspätung hatte und wir sie doch noch erwischen würden. Das Beste aber: die Jungs servierten uns eine zünftige Jause mit Rotwein und SCHWEINSWURST 😉 Was für eine schöne Abwechslung nach so langer Schweine-Abstinenz. Am Samstag, 30. März um ca. 22.00 Uhr betraten wir schließlich wieder den europäischen Kontinent. Es war dunkel, regnete und unser BIG 20 hatte seit ein paar Tagen eine leckende Bremsleitung. Deshalb beschlossen wir gleich in Algeziras zu nächtigen und am Montag eine Werkstatt aufzusuchen. Also feierten wir meinen Geburtstag auf einem Stellplatz zwischen vielen vielen französischen Joghurtbechern 😉
Mit Werkstätten und kleinen Reparaturen haben wir inzwischen Erfahrung und so wollten wir rasch ein Stück Bremsleitung und 2 Schrauben kaufen bzw. gleich austauschen lassen. Ganz EINFACH… Nicht einfach in Spanien… Die erste Werkstatt sagte sie hätten keine LKW Ersatzteile und schickte uns weiter. Hallo, wir brauchen eine stinknormale Standard Bremsleitung. So eine wie sie in jedem Käfer und in jedem Seat usw. eingebaut ist. Die nächste Werkstatt verstand das, hatte aber keine Zeit und schickte uns weiter. Die nächsten zwei Werkstätten hatten wiederum keine !!!LKW!!! Ersatzteile und schickten uns weiter. Also fuhren wir zu MAN, der Werkstatt die mit Sicherheit LKW Ersatzteile hat und vermutlich auch Standard Bremsleitungen lagernd hat. Mit unserem Zulassungsschein wurde im Computer recherchiert aber leider leider fand MAN unseren Steyr 12M18 nicht in ihrem System… „Wir können es morgen versuchen, können aber nicht versichern, dass wir das reparieren können!“ So die Aussage. Wir wollten doch bitte EINFACH nur ein Stück Bremsleitung 6mm und zwei Schrauben haben. Raimund könnte das problemlos auch selbst austauschen. Schließlich probierten wir unser Glück noch bei IVECO. Wieder das gleiche Spiel… Zulassungsschein, eine Stunde Recherche im Computer, viele Telefonate… Und schließlich bekamen wir das „OK“ IVECO würde nach der Mittagspause unser kleines Problem beheben. Offensichtlich hatten die jemanden aufgetrieben der wusste was eine Bremsleitung ist… Tatsächlich ist das ganze ein Bürokratiewahnsinn. Da der Steyr 12M18 in keinem Computersystem der diversen Firmen gelistet ist können die keinen Auftrag und somit keine korrekte Rechnung schreiben. (Wie sind wir Europäer eigentlich überlebensfähig?) Jedenfalls waren die Jungs bei IVECO kreativ und benutzten für den Auftrag die Reisepassnummer von Raimund und konnten so eine Rechnung auf seinen Namen und seine Adresse ausstellen. Und wir reden hier von einem Betrag von ca. 100 Euro…
Ja, das war ein Kulturschock!!! In Mauretanien hätte man in der selben Zeit unser komplettes Auto zerlegt und wieder zusammengebaut… Willkommen in Europa!!! ABER: Europa hat auch viele Vorzüge! Allein die Bierregale im Supermarkt 😉
Mit nagelneuer, blitzeblanken Bremsleitung düsten wir weiter in die Berge nach Algodonales wo wir schon von unseren englische Freunden Rebecca und Andy erwartet wurden. Wir verbrachten ein paar herrliche gemeinsame Tage. Andy und Raimund gingen Paragleiten und wir genossen die herrlichen „Makkaroni Cheese“ von Andy. (Ja, es gibt tatsächlich Engländer die kochen können) Raimund kaufte Andy eines seiner Surfboardes ab und somit war das nächste Ziel vorprogrammiert. Nach einem Zwischenstopp in Faro fuhren wir ins Suferparadies Sagres und Raimund stürzte sich gleich in die großen Wellen am Tonel Beach. Weil das irgendwie nicht ganz so perfekt klappte gingen wir am nächsten Tag dann doch zu den „Babywellen“ am Strand gegenüber und siehe da… Raimund das Multitalent macht auch auf dem Surfboard eine gute Figur während mir das Bodyboard mehr Spaß macht. Am Strand von Sagres haben wir auch Aida`s 13. Geburtstag gefeiert und weil das Surfen doch ziemlich viel Übung braucht tingeln wir nun die Küste entlang von Bucht zu Bucht, langsam Richtung Norden.
Hallo ihr 3,
ja, die Strände in Portugal sind sehr schön und mit dem Wellenreiten habt ihr sicher eine gute Entscheidung getroffen. Zum Surfen und Kiten ist die Gegend nicht ganz so gut geeignet.
Wir haben uns jetzt in Spanien bis zum Ebro-Delta vorgearbeitet, aber das Wetter sieht für die nächsten Tage nicht schön aus. Außerdem ist die spanische Mittelmeerküste eine einzige Ferienhausanlage. Portugal ist da definitiv schöner!
Lasst euch das Bier schmecken.
Ganz liebe Grüße und wir freuen uns schon auf euren nächsten Bericht.
carmen & uwe & mina & sanna