Die Halbinsel Chalkidiki, das sind die 3 Finger Athos, Sithonia und Kassandra. Die Griechen sagen, wenn ein Mann eine Frau kennen lernen will geht er nach Kassandra, das ist der touristische Finger, dort wo man gut Party machen kann. Will sich der Mann niederlassen geht er nach Sithonia und wenn ihn die Frau verlassen hat zieht er sich in ein Kloster auf Athos zurück. Auf jeden Fall ist es wunderschön auf Chalkidiki sofern man die Touristenzentren etwas meidet und sich lieber eine einsame Bucht sucht als sich am „Orange Beach“ mit Raggea Sound beschallen zu lassen. Wir haben die Einsamkeit genossen. Zum Beispiel am Secret Beach, den man nur mit Allrad-Fahrzeugen erreichen kann. Und trotzdem lernen wir immer wieder Leute kennen. Am Cape Possidi auf Kassandra haben wir direkt vor dem Leuchtturm geparkt und kaum hatten wir es uns gemütlich gemacht kam ein älterer Grieche auf seinem Moped vorbei. In gebrochenem Deutsch unterhielt er sich mit uns, brachte uns frisch gepflückten Meerfenchel und erklärte uns wie man diesen kochen und einlegen kann. Weil sein Deutsch nicht ausreichte rief er seine Nachbarin, eine Linzerin an. Manuela lebt seit 25 Jahren in Griechenland und half uns mit der Übersetzung. Ioannis verabschiedete sich irgendwann und kam eine Stunde später zurück zu uns, mit Oliven, geräuchertem Fisch, eingelegtem Meerfenchel und natürlich mit einem Fläschchen Tsipouro… Was für ein lustiger Nachmittag! Nach ein paar Gläsern lud er mich auf eine Spritztour auf seinem Moped ein. Ioannis zeigte mir eine Ausgrabungsstätte und einen Wasserhahn wo wir unseren BIG 20 mit Frischwasser betanken könnten. Natürlich lagen wir auch zweimal mitsamt Moped im weichen Sand 😉 Immer wieder telefonierte er mit Manuela, seiner Nachbarin die uns schließlich für den nächsten Tag zum Kaffee einlud. Manu engagiert sich im Tierschutz bei „Halkidiki Animal Rescue“ und hilft ihrer Freundin Julie Tsiakmakis Streunerhunde zu versorgen und zu vermitteln. Wir kommen fast täglich in Kontakt mit Streunern und Aida findet an jedem Strand neue Hundefreunde. Eine besonders süße Hündin die wir getroffen haben sah ziemlich krank und abgemagert aus und wir haben sie gefüttert, allerdings konnten wir Aida nicht mit ihr spielen lassen. Wir haben im Internet nach Tierschutzvereinen auf Chalkidiki gesucht und mussten lesen, dass alle überfüllt sind und kein Geld haben. Wir hätten die kranke Hündin auch nirgends hinbringen können um nicht Aida zu gefährden also haben wir sie schweren Herzens ihrem Schicksal überlassen. Im Gespräch mit Manuela haben wir uns auch die Facebook Seite ihres Vereins angeschaut und sind über ein Foto gestolpert… „Gesucht!!!“ Genau die Hündin der wir nicht helfen konnten! Was für ein Zufall! Manuela rief sofort die angegebene Nummer an und erfuhr, dass die Hündin mittlerweile eingefangen werden konnte und medizinisch versorgt wurde. Was für ein schönes Gefühl für uns! Mittlerweile sind wir auf dem Weg in den Süden aber die Erlebnisse auf Chalkidiki begleiten uns.