Unsere bisherige Erfahrung mit der Bevölkerung Griechenlands beschränkt sich ja eher auf die Angestellten in irgendwelchen Ferienregionen und dementsprechend haben wir nicht unbedingt viel Herzlichkeit erwartet und wieder wurden wir mehr als überrascht!!! Schon seit einiger Zeit war uns aufgefallen, dass sich der rechte Vorderreifen außen stärker abnutzte als die übrigen Reifen. Nach unserer harten Offroad-Tour in Bulgarien schien das Problem noch stärker aufzutreten und außerdem zog die Lenkung immer leicht nach rechts. Kurz nachdem wir die Grenze passiert hatten beschlossen wir demnächst eine Werkstatt aufzusuchen. Ein paar Kilometer später entdeckten wir eine Bus&Truck Service Station und fuhren einfach mal hin. Eine Stunde vor Feierabend begrüßten uns 3 Griechen mit Kaffeetassen und Zigaretten in der Hand und als wir etwas von PROBLEM erwähnten schienen sie so gar keine Freude mit uns zu haben. Typisch, dachten wir uns und wurden prompt eines Besseren belehrt. Nachdem die Zigarette zu Ende geraucht und der Kaffee ausgetrunken war inspizierte man das Problem. Da wurde auf griechisch diskutiert, Luftdruck überprüft, noch mehr diskutiert und schließlich die Spur vermessen… Raimund hatte schon zuvor das Problem genau erklärt. Tatsächlich, unsere Lenkstange war verbogen und die Spur vorne verstellt. Vermutlich haben wir irgendwann einen Felsen mitgenommen. Während 2 Griechen zuschauten schmiss sich der Dritte unter unseren BIG 20 und eine halbe Stunde später war die Arbeit getan. Wir kratzten derweil unser Bargeld zusammen… das würde bestimmt teuer werden… Und wieder eine Überraschung!!! „GOOD LUCK und auf Wiedersehen“ sagt der Grieche und schickte uns weiter! Einfach so, ohne Bezahlung hat er unser Problem behoben und so nebenbei vielen ihm sogar plötzlich ein paar englische und deutsche Brocken ein. Was für ein toller Service!!! VIELEN DANK dafür! Am Abend fanden wir eine kleine Bucht bei Neos Peramos und nach dem Abendessen hielt ein Auto an und ein bulgarisches Paar fragte uns ob sie hinter uns stehen bleiben könnten. Wir verbrachten schließlich ein paar tolle Tage mit Didi und Zhivko. Er jagt seit Jahren mit der Harpune und gab Raimund viele wertvolle Tipps, außerdem sorgte er dafür, dass wir jeden Abend mehr als genug Fisch und Oktopus kochen konnten. Ein wichtiger Tipp von Zhivko war, einen ordentlichen Anzug zu kaufen also sind wir ein paar Tage später in der Nähe von Thessaloniki ordentlich Shoppen gegangen und siehe da, es hat sich gelohnt! Gleich am nächsten Tag bei Aristotelis konnte Raimund seine ersten Jagderfolge verzeichnen. Da am Peloponnes gerade der Medicane „Zorbas“ wütet haben wir beschlossen noch ein Paar Tage auf Chalkidiki zu bleiben und sind nur ein paar Kilometer weiter gezogen. Ein paar Griechen haben uns den Tipp gegeben, hier soll es richtig große Fische geben. Während ich diese Zeilen schreibe versucht Raimund sein Glück mit der Harpune und sollte er nichts erlegen dann kriegen wir heute eben ein feines Barbecue von den Jungs die uns in ihr Revier eingeladen haben. Schon unglaublich soviel Gastfreundschaft, gerne erleben wir noch mehr davon!!!